Harvey Hamster – digitale Denkanstöße in einer künstlich intelligenten Welt

9. Februar 2024

Seit einigen Jahren bewegt sich Harvey in der Welt des digitalen Marketings und in dem Labyrinth der Social Media Plattformen. Auf dieser Reise gibt es ständig Neuigkeiten zu entdecken. Im Rahmen der digitalen Denkanstöße verarbeitet unser digital sozialisierter Hamster diese neuen Themen. Die Vorgehensweise dabei ist nicht rein wissenschaftlich sondern auch von dem guten Bauchgefühl von Harvey Hamster geprägt. Im folgenden Text wird die Fusion von Mensch und KI im Influencer-Marketing diskutiert. Dabei werden Chancen und Risiken für die Zukunft erörtert. Da Harvey nicht allwissend ist bleibt auch die ein oder andere Frage offen. Vielleicht willst DU sie ja beantworten. Harvey freut sich über das Engagement der Community.

In der sich ständig wandelnden Welt des Influencer-Marketings steht eine innovative Verschmelzung von Mensch und künstlicher Intelligenz im Rampenlicht: Sind KI-Models die Influencer von morgen? Die Debatte über die Vor- und Nachteile dieser Entwicklung ist intensiv, und die Fallstudie von Aitana Lopez, einer 25-jährigen KI-Influencerin aus Spanien, wirft dabei interessante Fragen auf.

Dann schauen wir uns doch mal die Highlights und Low Lights an.

Pro:

Eine der größten Stärken der Kombination von Mensch und KI im Influencer-Marketing liegt in der Zusammenführung von Kreativität und Analytik. Die Vereinigung menschlicher Kreativität und emotionalem Verständnis mit der analytischen Kraft von KI ermöglicht die Erstellung ansprechender und zielgerichteter Inhalte. Das ist ja erst mal Positiv zu bewerten (Harvey findet das Klasse:-). Denn dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Reaktion und nahezu Echtzeit-Content-Erstellung, sondern auch eine Risikominderung durch menschliche Überwachung. Die effektive Kontrolle durch menschliche Intelligenz bietet die Möglichkeit, unangemessene oder kontroverse Inhalte zu vermeiden, was zu einer geringeren Anfälligkeit für Skandale führt und Skandale gibt es heutzutage wahrlich genug.

Contra:

Wo Licht ist, ist jedoch auch Schatten. Denn es gibt ganz klar zu sagen, dass es auch ethische Bedenken gibt. Die Verwendung von KI-basierten Influencern muss transparent und ethisch verantwortlich sein, um das Vertrauen der Zielgruppe aufrechtzuerhalten. Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Verstärkung eines Effekts, der sowieso schon auf Social Media vorherrscht und das ist die gefakte Perfektion. KI-Models, die dabei noch perfekter erscheinen als die menschlichen Pendants, könnten dazu führen, dass echte menschliche Makel und normale Körperformen verzerrt dargestellt werden. Dies erhöht natürlich den Druck zusätzlich. In einer Zeit, in der vermehrt auf Body Positivity geachtet wird, stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, Produkte über eine perfekte, schlanke und sportliche KI-Frau zu vermarkten. Dies könnte besonders für Unternehmen mit einer jungen Kundschaft problematisch sein, die zunehmend Wert auf Authentizität und Vielfalt legt. In dem Zusammenhang könnte es sicherlich hilfreich sein, wenn das Unternehmen hier klarmacht, dass es sich um eine Kunstperson handelt. Dies kann dann unter Umständen auch sehr witzig und originell werden. Es könnten ja in dem Zusammenhang verschiedene Charaktere zum Einsatz kommen, die auch ihre Eigenheiten und Fehler haben. KI muss ja nicht unbedingt immer perfekt sein.

Aitana Lopez: Ein Fallbeispiel

Ein herausragendes Beispiel für eine KI-Influencerin ist Aitana Lopez, eine virtuelle Persönlichkeit, die von einer Werbeagentur in Spanien kreiert wurde. Mit über 250.000 Followern teilt sie Geschichten über ihr Training, Essen und den Alltag. Entstanden aus der Pandemie-Notlage, hat Aitana den Vorteil, nicht von den individuellen Persönlichkeiten echter Influencer abhängig zu sein. Monatlich generiert sie beeindruckende 10.000 Euro Einnahmen für die Agentur.

Ausblick auf die Zukunft

Trotz des aktuellen Interesses an perfektionierten KI-Models stellt sich die Frage, ob diese Form des Influencer-Marketings langfristig Bestand haben wird. Der Kauf von Produkten, beworben von künstlicher Intelligenz mit makelloser Haut oder einem fiktiven Charakter, wirft Fragen auf wo die Grenzen zwischen Faszination und Skrupel verschwimmen. Menschen neigen dazu, sich von Personen beeinflussen zu lassen, zu denen sie eine Bindung und Vertrauen aufbauen können. Die Nähe zu einer Person entsteht durch geteilte Lebensphilosophien oder gemeinsame Beeinträchtigungen. Die Frage bleibt, ob KI-Models hier mithalten können. Genauso könnte es aber auch eine Chance sein, bei den Usern stärkeres Engagement zu erzielen, weil es gegebenenfalls einfacher ist mit einer künstlichen Person zu interagieren.

In jedem Fall sollten Unternehmen vorsichtig sein. Der Einfluss einer Person auf die Wahrnehmung einer Marke ist entscheidend. In dem Zusammenhang muss jedoch auch klar gesagt werden, dass echte (menschliche) Testimonials und Influencer ebenfalls nicht vollkommen unproblematisch und risikofrei sind. Man hört immer öfter von Agenturen und Unternehmen, dass das Werben mit Influencern schwieriger geworden ist, in Zeiten in denen Influencer sehr gefragt sind. In dem Zusammenhang sind KI Models wahrscheinlich zuverlässiger und pflegeleichter und liefern dem Unternehmen gegebenenfalls genau die Werbebotschaft, die vermittelt werden soll.

Die nächsten Monate werden zeigen, wie die Community mit diesem Thema umgeht. Es wird interessant sein zu sehen, wie stark sich KI-Influencer durchsetzen werden. Die Antwort könnte überraschen. Denn auch in anderen Bereichen haben sich nun künstliche Angebote durchgesetzt. Mittlerweile schreibt man mit dem Chatbot lieber, als mit dem schlecht informierten Call Agent zu telefonieren. Von daher sind wir gespannt, welche Effekte wir in der nächsten Zeit beobachten können.

Vorerst bleiben einige Fragen offen, die mit der Fusion von Mensch und KI im Influencer-Marketing einhergehen. Wie seht ihr das?

Ist das Kunst oder kann das weg?